Oper 2.0 – Der Gletscher

Interviews zur Oper 2.0 DER GLETSCHER

2019 folgt mit „Der Gletscher“ die zweite Oper von Christian Klinkenberg. Ein weiteres Gesamtkunstwerk, in dem Musik, Schauspiel, Film und bildende Kunst eine Einheit ergeben. Auch hierzu habe ich die grafische Partitur ausgearbeitet.

Zwei Brüder besteigen gemeinsam einen Berg auf der Suche nach einem Gletscher. Der eine, Max, ist ein strukturiert denkender Wissenschaftler, der andere, Gabriel, ein heiterer unbefangener Humanist, der sich vollkommen unbedarft auf das Abenteuer einlässt und dabei zu Tode kommt.

Christian Klinkenberg setzt bei der Komposition unterschiedlichste Stilmittel ein. Rockiger Groove begegnet Jazzimprovisation begegnet neue Musik. Ungewöhnlich, aber typisch für Klinkenbergs Opern, ist der Einsatz der Mikrotonalität. Neben der „normalen“ 12-Ton Musik gibt es Systeme, die die Oktave in 19 oder 41 Töne teilen, und auch noch andere Raster fließen in die Oper ein. Dadurch entstehen neue Eindrücke. Zum Teil bisher Ungehörtes wird vom zwölfköpfigen Ensemble und dem Sänger Jean Bermes gespielt und gesungen.

Dabei liegt den Musikern eine Partitur in grafischer Notation vor. Klinkenberg scribbelt mit einem selbstentworfenem Raster Entwürfe die ich in die endgültige bildliche Form bringe. Die so umgesetzte und als Video gestreamte Partitur kann das Publikum bei den Aufführungen mitverfolgen, sie sehen u.a. das Gleiche wie die Musiker.

Die Oper „Der Gletscher“ wurde bisher in Eupen, St. Vith, Brüssel und New York aufgeführt.